SoMA-Lexikon

In unserem SoMA-Lexikon finden Sie Erklärungen verschiedener Fachbegriffe in alphabetischer Reihenfolge. Falls Sie weitere Vorschläge für unser Glossar haben, können Sie diese gerne an das SoMA-Team senden. Verwendet wurden verschiedene lexikalische Quellen wie Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, Duden: Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe, Wikipedia, medical-dictionary, medlineplus, msdmanuals, Roche: Lexikon der Medizin, sowie diverse Fachliteratur.

Abdomen

Bauch

ableitende Harnwege

Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre

aboral

Anatomische Richtungsbezeichnung im Gastrointestinaltrakt: vom Mund entfernt, d.h. zum After hin (Gegensatz oral)

Abszess

Eiteransammlung in einer nicht präformierten (vorgebildeten) Körperhöhle, die durch entzündliche Gewebseinschmelzung entsteht

Acetylcholinesterase

(Abk. AChE) ist ein Enzym, das für den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin und damit für die Kontrolle der Reizweiterleitung zuständig ist. Bei Morbus Hirschsprung ist AChE in der Darmschleimhaut und -submukosa als Reaktion auf die ungehemmte Acetylcholinausschüttung der vorgeschalteten parasympathischen Nervenfasern vermehrt. Der enzymhistochemische Nachweis vermehrter und vergröberter AChE-positiver Nervenfasernetze im Gefrierschnitt einer Rektumschleimhautbiopsie ermöglicht die Diagnose eines Morbus Hirschsprung.

Adaptation

Anpassung (z.B. des Organismus oder eines Organs) an veränderte Lebensbedingungen

Aganglionose

(Meist angeborenes) Fehlen von Nervenzellen in der Darmwand, immer im Anorektum, mit unterschiedlicher Ausdehnung in abnehmender Häufigkeit nach proximal; eine Aganglionose ist das histopathologische Merkmal z.B. des Morbus Hirschsprung und des Zuelzer-Wilson-Syndroms.

Agenesie

Angeborenes vollständiges Fehlen einer Organanlage

Allergie

Überschießende krankhafte Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene)

Amenorrhoe

Ausbleiben der Regelblutung

anal

Den Anus betreffend, dem Anus zugehörig

Analagenesie

Fehlende Analanlage, genetisch bedingt

Analatresie

Angeborener Verschluss der Analöffnung; seltene Sonderform einer anorektalen Anomalie, häufig synonym mit dem Sammelbegriff anorektale Fehlbildung verwendet

Analbougierung

Bougierung des Analkanals (Neoanus)

Analgesie

Aufhebung der Schmerzempfindung ohne Beeinträchtigung anderer Sinnesempfindungen

Analgrübchen

Hauteinziehung an der Soll-Stelle des Anus bei bestimmten anorektalen Anomalien

Analkanal

Unterster Abschnitt des Dickdarms – reicht von den analen Krypten (unmittelbar kranial der Linea dentata) bis zum Übergang in die Haut; der Analkanal wird umgeben von der Muskulatur des Sphinkterkomplexes. Der hoch sensible Analkanal ist ein wichtiger Teil des Kontinenzorgans.

Analplastik

Operative Bildung einer Analöffnung bei perinealen Formen einer anorektalen Malformation; auch: Erweiterungsoperation bei Analstriktur

Analprolaps

Vorfall von Analhaut vor die Analöffnung (inkompletter Prolaps)

Analsphinkterachalasie

(Griech. achalasis fehlendes Nachlassen) neuronal bedingte Unfähigkeit/Schwäche des Musculus sphincter ani internus (innerer Schließmuskel), sich zu entspannen; Leitsymptom bei Morbus Hirschsprung

Analstenose

Verengung des Anus – entweder angeboren als Form einer anorektalen Malformation (selten) oder erworben (postoperativ oder entzündlich)

Analstriktur

Hochgradige narbige Verengung (Striktur) des Anus

Anamnese

Strukturierte Erfassung der Krankengeschichte eines Patienten im Rahmen einer aktuellen Erkrankung

Anästhesie

Fühl- oder Empfindungslosigkeit; als Symptom z.B. einer Störung peripherer oder zentraler Nerven; Klinik: reversible Empfindungslosigkeit (Narkose) für diagnostische oder therapeutische Maßnahmen (z.B. Operation)

Anastomose

Verbindung zwischen zwei anatomischen Strukturen gleichen Typs: natürliche Anastomose z.B. zwischen zwei Blut- oder Lymphgefäßen; künstliche, d.h. operativ hergestellte Verbindung zwischen Blutgefäßen (z.B. Shunt), Nerven oder zwischen Hohlorganen, z.B. Magen, Darm, Nierenbecken, Harnleiter

Anatomie

Hier: Lehre vom Bau des (menschlichen) Körpers und seiner Organe

anorektal

Den After (Anus) und den Mastdarm (Rektum) betreffend

anorektale Fehlbildung

Sammelbegriff für das Spektrum von Anomalien des Anus und des Rektums

Anorektoplastik

Primäre Korrektur bei sog. tiefen anorektalen Anomalien

anovestibuläre Fistel

Kommunikation („Fistel“) zwischen Analkanal und Scheidenvorhof (Vestibulum) (außerhalb des Hymens)

ante(ro)grad

Anatomische Richtungsbezeichnung: vorwärtsgerichtet, in der normalen Flussrichtung

anterior

Anatomische Lagebezeichnung: vorne liegend, vorderer (Gegenteil posterior)

anteriore Analektopie

Die Afteröffnung ist nach vorne (ventral) verlagert. Der Damm ist deutlich verkürzt. Der Sphinkterkomplex ist normal, im Gegensatz zu einer perinealen Fistel.

Antibiotikum

Arzneimittel zur Behandlung einer bakteriellen Infektionskrankheit; ursprünglich ein Stoffwechselprodukt von Pilzen oder Bakterien, das das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmt oder diese abtötet; als Antibiotikum gilt auch eine antimikrobiell eingesetzte Substanz, die in der Natur nicht vorkommt und teilsynthetisch, vollsynthetisch oder gentechnisch gewonnen wird (nicht jedoch Desinfektionsmittel).

antimikrobiell

Gegen Mikroben gerichtet

Anus

Syn. After (lat. anus: Ring); untere Öffnung des Magen-Darm-Kanals am Damm

Anus praeter (naturalis)

Künstlich angelegter Darmausgang zur Entlastung oder zeitweisen Umgehung eines Darmabschnittes oder zur definitiven Stuhlableitung

AP

Abk. für Anus praeter

Appendix

(Anhängsel) z.B. Wurmfortsatz des Dickdarms, hinter der Ileozökalklappe; umgangssprachlich „Blinddarm“

ARM

Akronym von anorektale Malformation (Fehlbildung); Sammelbegriff für Fehlbildungen des Enddarms und des Analkanals

Assoziation

Statistisch gehäufte Kombination von Fehlbildungen (z.B. VATER-Assoziation)

Atresie

Angeborener Verschluss eines Hohlorgans oder einer natürlichen Körperöffnung

Augmentation

Vergrößerung, z.B. operative Vergrößerung der Harnblasenkapazität durch ein Darmsegment

äußere Genitale

Äußere Geschlechtsorgane; weiblich: Vulva, Mons pubis (Venushügel), große und kleine Schamlippen, Scheidenvorhof (Vestibulum), Klitoris; männlich: Penis, Hodensack (Skrotum)

Beckenboden

Ein Komplex aus Muskulatur und Bindegewebe, der den Becken-/ Bauchraum nach unten (fußwärts) begrenzt, mit Durchtrittsöffnungen für den Darm und den Urogentialtrakt

Beckenbodenmuskulatur

Komplex aus Muskulatur und Bindegewebe, der den Bauchraum nach unten (fußwärts) begrenzt; besteht aus dem Diaphragma pelvis (Musculus levator ani u. a.) mit Durchtrittsöffnung für den Darm, dem Diaphragma urogenitale mit Durchtrittsöffnung für den Urogenitaltrakt sowie der Schwellkörper- und Schließmuskelschicht (M. sphincter ani externus u. a.)

Beckenbodentraining

Hier: Anleitung zur Wahrnehmung und zum Training der Beckenbodenmuskulatur im Rahmen der Behandlung von Inkontinenz für Stuhl und/ oder Urin

Biofeedback

Verhaltenstherapeutische Methode, bei der Veränderungen einer normalerweise unbewussten Körperfunktion (z.B. Puls, Anspannung der willkürlich beherrschbaren Teile der Beckenbodenmuskulatur) mittels physiologischer Messungen (z.B. Pulsfrequenzmessung, Messung der Muskelspannung oder des im Rektum aufgebauten Druckes) dem Bewusstsein durch Töne oder optische Signale zugänglich gemacht werden; damit ist der Patient selbst an seiner Heilung beteiligt. Mit Hilfe des Biofeedbacks kann er lernen, bestimmte Körperfunktionen zu spüren und zu beeinflussen: z.B. seine für die Kontinenz einsetzbare Muskulatur.

Biopsie

Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus einem Organismus – i. d. R. zur histologischen Untersuchung

Blasenekstrophie, auch Blasenexstrophie

„Spaltbildung“ der Harnblase, des Blasenhalses und der Harnröhre, des knöchernen Beckens und des Beckenbodens; die Schambeinenden stehen auseinander. Die Harnröhre verläuft vor der Symphyse. Dazu kommt ein Bauchwanddefekt kaudal (unterhalb) des Bauchnabels. Es fehlt ein Urin-Reservoir und ein Sphinkterapparat. Die Blasenekstrophie ist Teil des Epispadie-Ekstrophie-Komplexes.

Blasenentleerungsstörung

S. neurogene Blasenentleerungsstörung

Blasenkontinenz

S. Urinkontinenz

Botox

Botulinumtoxine sind von Bakterien produzierte Exotoxine. Werden sie in einen Muskel gespritzt (z.B. anale Sphinktermuskulatur), so blockieren sie dort gezielt die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin. Dadurch wird dieser Muskel nicht mehr wie gewohnt angespannt.

bougieren

Aufdehnen z.B. von Stenosen; Maßnahme zur Verhinderung von Narbenstrikturen: bougiert wird z.B. mit Hilfe von Hegar-Stiften aus Metall

Bougieren des Neoanus

Schrittweises Aufdehnen der operativ angelegten Analöffnung, u.a. um das Entstehen einer narbigen Enge im Zuge der Wundheilung zu verhindern

Bowel Management

Therapeutisches Konzept zur Behandlung von Stuhlinkontinenz und Obstipation;
Ziel ist die vollständige Entleerung des Dickdarms für die Dauer von 12-24 Std., was eine Verbesserung der Lebensqualität (soziale Kontinenz) bedeutet. Das BM besteht u.a. aus individuell abgestimmten Darmspülungen (Spülvolumen, verwendete Flüssigkeit, Zusätze), teilweise in Kombination mit Diät und Medikamenten.

bulbär

(Lat. bulbus Zwiebel, zwiebelförmig) erweiterter Harnröhrenabschnitt unterhalb der Prostata und des Beckenbodens

Chromosomen

Träger der Erbinformation eines Organismus, auf denen die Gene (Erbanlagen) linear angeordnet sind; Chromosomen sind wesentlicher Bestandteil des Zellkerns.

Chromosomenaberrationen

(Lat. aberrare abweichen), auch Chromosomenanomalien genannt, sind lichtmikroskopisch sichtbare strukturelle oder zahlenmäßige Veränderungen der Chromosomen eines Organismus oder einer Zelle.
Es werden zwei Formen unterschieden:
• numerische; eine Änderung der Anzahl (mehr oder weniger) z.B. Trisomie 21, d.h. das Chromosom 21 ist dreimal vorhanden. Bei der Monosomie fehlt eines der beiden Chromosomen. Von einer partiellen Monosomie spricht man, wenn ein Großteil eines Chromosoms fehlt.
• strukturelle; Veränderungen des Aufbaus (Inversion, Deletion, Translokation)

chronisch

Langsam entstehender und lange anhaltender Krankheitsverlauf – im Gegensatz zu akut

CIC

(Engl. clean intermittent catheterization) regelmäßiges (3- bis 5-mal tägl.) Entleeren der Harnblase durch intermittierendes Einführen eines Katheters, z. B. bei Blasenentleerungsstörungen;
Vorteile: Blasenentleerung bei niedrigen Drücken, vollständige Blasenentleerung, verringert die Häufigkeit von Harnwegsinfekten, verbessert die soziale Urinkontinenz

Compliance der Harnblase

Dehnungsfähigkeit der Harnblase

Conus medullaris

Unteres Ende des Rückenmarks

Damm

Syn. Perineum; Region zwischen Anus und äußerem Genitale;
beim Mädchen: zwischen Anus (bzw. analer Sollstelle) und dem hinteren Winkel, in dem die großen Schamlippen sich vereinigen;
beim Jungen: Region zwischen Hodensack und Anus (bzw. analer Sollstelle)

de la Torre

S. TERPT

De novo-Mutation

Veränderung eines Gens, die erstmalig bei einem betroffenen Familienmitglied aufgetreten und nicht vererbt worden ist

Defäkation

Stuhlentleerung

Deformität

Abweichung der Gestalt des Körpers oder eines Körperteils vom üblichen Erscheinungsbild

Dehydratation

Flüssigkeitsverlust bzw. Volumenmangel der extrazellulären Flüssigkeit (z.B. des Blutplasmas)

Deletion

Bei einer Deletion (engl. delete löschen, lat. delēre vernichten, zerstören) ist eine Nukleotidsequenz oder ein Teil einer Nukleotidsequenz verloren gegangen. Eine Deletion ist immer ein Verlust von genetischem Material. Die Zahl der deletierten Nukleinbasen ist nicht festgelegt, sie kann vom Verlust einer einzelnen Base bis hin zum gesamten Chromosom reichen.

Desmose

Seltene Sonderform des Morbus Hirschsprung: mangelhaftes oder fehlendes Bindegewebsgerüst der Darmwandmuskulatur

Dialyse

Blutreinigungsverfahren, z.B. bei Niereninsuffizienz

distal

Anatomische Lagebezeichnung: weiter von der Körpermitte entfernt, vom Herzen entfernt (Gegensatz proximal)

distales Kolostogramm

Kontrastdarstellung des nach analwärts führenden Schenkels des Dickdarms

dorsal

Anatomische Lagebezeichnung: zum Rücken hin, weiter hinten, am Rücken, rückseitig (Gegensatz ventral)

Down-Syndrom

Syn. Trisomie 21: angeborene Störung der geistigen und körperlichen Entwicklung infolge einer chromosomalen Anomalie; bei den meisten Betroffenen ist das Chromosom 21 in allen Körperzellen nicht paarweise, sondern dreifach vorhanden. Das DS ist charakterisiert durch die Kombination bestimmter körperlicher Merkmale [muskuläre Hypotonie, Lidachsen nach oben außen schräggestellt, großer Augenabstand (Hypertelorismus), Hautfalte am inneren Augenwinkel (Epikanthus), Vierfingerfurche u.a.] und Funktionsstörungen mit einer individuell unterschiedlich entwicklungsfähigen Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung. (Der früher gebräuchliche Begriff „mongoloid“ sollte nicht mehr verwendet werden.)

Durchzug

Veraltete Bezeichnung für Operationsmethoden bei Morbus Hirschsprung oder ARM: Der durch Laparotomie mobilisierte Dickdarm wird zum Damm hin durchgezogen.

Dysganglionose

Enterische Innervationsstörungen; z.B. Hypoganglionose, neuronale intestinale Dysplasie

Dysplasie

Fehlentwicklung, -anlage; primäre Entwicklungsstörungen, gekennzeichnet durch abnorme Gewebsdifferenzierung eines normal angelegten Gewebes mit dem Ergebnis einer postnatal fortbestehenden Veränderung von Form und Funktion

Dystrophie

Fehl- oder Mangelernährung, -wachstum; in der Regel mit Funktionseinschränkung verbunden

Echokardiographie

EEC

Abk. für engl. Epispadia-exstrophy-complex; übergeordneter Begriff für „Spaltfehlbildungen“ der Harnblase und der Harnröhre: Blasenekstrophie, Epispadie, Ekstrophievarianten, Kloakenekstrophie

EEG

Elektroenzephalografie; diagnostische Methode zur Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns

Eiter

Körperflüssigkeit, die durch Gewebeeinschmelzung und den Untergang/ das Absterben von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) im Rahmen einer bakteriellen Entzündung entsteht

Ejakulation

Samenerguss

Ekstrophie

S. EEC

Ektopie

Fehl-Lokalisation von Gewebe oder Organen an eine anatomisch nicht korrekte Stelle; z.B. anteriore Analektopie, Ureterektopie

Embryologie

Lehre der vorgeburtlichen Entwicklung

Endoskop

Starres oder flexibles Instrument zur Untersuchung (Endoskopie) der Innenflächen von Hohlorganen (z.B. Luftröhre und Bronchien: Bronchoskop; Magen: Gastroskop, Harnblase: Zystoskop, Rektum: Rektoskop u. a.)

Endoskopie

Direktes Betrachten („Spiegelung“) von Körperhohlräumen oder Hohlorganen nach Einführen eines optischen Instrumentes (Endoskops), z.B. Zystoskopie

enterales Nervensystem

Abk. ENS; Darmnervensystem; komplexes Geflecht von autonomen Nervenzellen, das nahezu den gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht und unter dem Einfluss des vegetativen Nervensystems den Verdauungsprozess steuert; wesentliche anatomische Strukturen sind der Plexus myentericus (Auerbach) und der Plexus submucosus (Meissner).

Enterokolitis

(Dick-)Darmentzündung z.B. bei Morbus Hirschsprung

Entzündung

(Abwehr-)Reaktion des Organismus auf einen schädigenden Reiz; Entzündungszeichen sind Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz und Funktionseinschränkung.

Enuresis

Unwillkürliches Einnässen ohne organische Ursache, in der Regel nachts (Enuresis nocturna; Bettnässen); abzugrenzen von der Harninkontinenz

Enzyme

Biokatalysatoren; vom Organismus gebildete Riesenmoleküle (meist Proteine), die Stoffwechselprozesse beschleunigen

Epispadie

„Obere Harnröhrenspalte“: Die Harnröhre ist normwidrig an der Dorsalseite der Schwellkörper angelegt und nur teilweise oder gar nicht zu einem Rohr verschlossen. Beim Mädchen ist es immer mit einer Urininkontinenz verbunden.

Ergotherapie

Therapieform für Patienten, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind: Ziel ist eine zufriedenstellende Ausführung alltäglicher Handlungen und die damit verbundene selbstbestimmte Teilhabe am sozio-kulturellen Leben.

Filum terminale

(Lat. filum Faden) ist ein etwa 1 mm dicker nervenzell-freier Strang, der sich vom unteren Ende des Rückenmarks (Conus medullaris) bis ans Ende des knöchernen Rückenmarkskanals erstreckt und an der Hinterwand des 2. Sakralwirbels angeheftet ist.

Fistel

Angeborene oder erworbene, nicht natürlich vorbestehende Verbindung zwischen Körperhöhlen bzw. Hohlorganen (innere Fistel) bzw. zwischen einem Hohlorgan und der Körperoberfläche (äußere Fistel); bezeichnet auch die operativ angelegte Verbindung zwischen Blutgefäßen (Shunt), z.B. zur Dialyse

Ganglion

Anhäufung von Nervenzellen im peripheren oder autonomen Nervensystem, z.B. des parasympathischen (autonomen) Nervensystems in der Darmwand

Gastroenterologe

Arzt für innere Medizin, der auf Krankheiten des Magen-Darm-Trakts und der damit verbundenen Organe (Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse) spezialisiert ist

gastrointestinal

Den Magen-Darm-Trakt betreffend

Gastrostoma

Magenfistel; operativ angelegte Verbindung zwischen Magen und Haut z.B. zur Ernährung unter Umgehung der Speiseröhre

Gatrointestinaltrakt

Magen-Darm-Trakt

Gedeihstörung

Ausbleiben oder Verzögerung der normalen Gewichts- und Größenzunahme

genetisch

Erblich bedingt, die Vererbung betreffend

Genitalorgane

Geschlechtsorgane
äußere Geschlechtsorgane;
weiblich: Vulva, Mons pubis (Venushügel), große und kleine Schamlippen, Scheidenvorhof (Vestibulum), Klitoris
männlich: Penis, Hodensack (Skrotum)
innere Geschlechtsorgane;
weiblich: Vagina (Scheide), Uterus (Gebärmutter), Tuben (Eileiter), Ovarien (Eierstöcke)
männlich: Hoden, Nebenhoden, Samenstrang, Prostata (Vorsteherdrüse), Bläschendrüsen, Cowperdrüsen

Genitographie

Röntgenkontrast-Darstellung der inneren Genitalorgane

Glutealfalte

Einziehung zwischen den beiden Gesäßhälften

H-Fistel

Hier: seltene Sonderform der anorektalen Fehlbildungen, z.B. Fistel zwischen einem normal angelegten Analkanal und der Harnröhre; auch Fistel zwischen normal durchgängiger Speiseröhre und Luftröhre

Hämangiom

Lokale gutartige Vermehrung von Blutgefäßen, meist nach der Geburt auftretend, die sich in den ersten Lebensmonaten rasch vergrößern und nach dem ersten Lebensjahr langsam wieder zurückbilden kann (Begleitfehlbildung)

Hämatokolpos

Blutansammlung in der Scheide

Hämatometra

Blutansammlung in der Gebärmutter (Uterus)

Hämatosalpinx

Blutfüllung eines Eileiters, zum Beispiel durch Rückstau der Monatsblutung, falls diese nicht über die Scheide abfließen kann.

Harninkontinenz

Gestörte Speicherfunktion der Harnblase mit unwillkürlichem Harnabgang

Harnleiter

(Ureter) Verbindung zwischen Nierenbecken und Harnblase

Harntransportstörung

Störung des Harnflusses, z.B. Abflussstörung (Hydronephrose) oder Störung der Flussrichtung (vesikoureteraler Reflux)

Harnträufeln

Ständiger, unkontrollierbarer, tröpfelnder Abgang von Urin bei Harninkontinenz

Harnwegsinfekt(ion)

Entzündliche Erkrankung der Harnwege, meist durch autogene bakterielle Infektion

Hegar

Durchmesser des Hegarstiftes (mm)

Hegar-Stifte

Runde, gerade oder leicht gebogene Metallstäbe mit definiertem Durchmesser und konischer Spitze zur Kalibrierung bzw. zur schrittweisen Weitung eines neu angelegten, noch nicht ausreichend weiten Anus

hereditär

Erblich

Hernie

Verlagerung von Eingeweideanteilen (Bruchinhalt: z. B. Darm) aus der Bauchhöhle durch eine angeborene oder erworbene Öffnung (Bruchpforte) in eine Ausbuchtung des parietalen Bauchfells (Bruchsack), umgeben von Unterhautfettgewebe und Haut (Bruchhüllen) [parietales Bauchfell = die Bauchwand innen auskleidendes Bauchfell)

Histochemie

Teilgebiet der Histologie: Nachweis biochemischer Substanzen in Gewebsschnitten durch Farbreaktionen, die unter dem Mikroskop beobachtet werden

Histologie

Untersucht werden mikrometerdünne gefärbte Schnittpräparate von Gewebsproben mit dem Mikroskop

HSCR

Angloamerikanische Bezeichnung für Morbus Hirschsprung

HWI

HWS

Abk. Halswirbelsäule

Hydrokolpos

Angeborene Flüssigkeitsansammlung in der erweiterten Scheide, z.B. bei kloakaler Fehlbildung; als Hydrometrokolpos bezeichnet, wenn die Flüssigkeitsansammlung auch den Uterus betrifft (Begleitfehlbildung)

Hydronephrose

Angeborene (Begleitfehlbildung) oder erworbene Harnabflussstörung aus dem Nierenbecken mit Weitstellung des Nierenbecken-Kelch-Systems, die unbehandelt zu einer Nierenfunktionsstörung führen kann

Hydrosonographie

Ultraschalluntersuchung des Dickdarms, der über einen durch den Anus eingeführten dünnen Schlauch mit Wasser oder Kochsalzlösung gefüllt und damit sichtbar gemacht wird

Hydrozephalus

Erweiterung der inneren oder äußeren Flüssigkeitsräume des Gehirns (Begleitfehlbildung)

Hymen

Jungfernhäutchen

Hyperpigmentation

Verstärkte Färbung der Haut durch (lokale) Bildung oder Ablagerung des Hautfarbstoffes

Hypoganglionose

Form der Dysganglionosen: Hypoplasie der enterischen Ganglien und auf 50% des Normalen verminderte Anzahl von Ganglienzellen; regelhaft oberhalb des aganglionären Segmentes bei Morbus Hirschsprung,
als eigenständige Erkrankung mit einer Häufigkeit von 5% aller intestinalen Innervationsstörungen; eine Hypoganglionose kann nur in einer seromuskulären Biopsie oder Vollwandbiopsie diagnostizieret werden, da die Beurteilung des Plexus myentericus zwingend erforderlich ist.

Hypomotilität

Pathologisch verminderte Darmbewegung (Peristaltik)

Hypospadie

Bei Jungen; angeborene Penisanomalie: Die Harnröhrenmündung liegt nicht an der Spitze der Eichel, sondern an der Unterseite des Penis, im Extremfall im Bereich des Hodensacks oder der Schaftbasis. Die Vorhaut ist ventral gespalten, der Penisschaft ist mehr oder weniger ausgeprägt nach ventral verkrümmt (Begleitfehlbildung).
Bei Mädchen; Mündung der Harnröhre in die Scheidenvorderwand hinter dem Jungfernhäutchen (Begleitfehlbildung)

idiopathisch

Bezeichnung für Erkrankungen oder Symptome, deren Ursache nicht nachgewiesen werden kann bzw. nicht erkennbar ist

Ileostoma

Operativ angelegte Dünndarmfistel, z.B. zur Entlastung oder Umgehung des Dickdarms

Ileostomie

Künstlicher Darmausgang im Bereich des ->Ileums

Ileozökalklappe

Funktioneller Verschluss zwischen Dick- und Dünndarm

Ileum

Der untere (aborale) Teil des Dünndarms, der in den Dickdarm mündet

Ileus

Störung der Darmpassage mit lebensbedrohlichen Folgen, wenn der Verschluss nicht zeitnah operativ behoben wird

Imperforate anus

Angloamerikan. (unscharfer) Oberbegriff für anorektale Fehlbildungen

In-vitro-Fertilisation

Künstliche Befruchtung von instrumentell entnommenen Eizellen mit Spermazellen im „Reagenzglas“: Nach hormoneller Stimulation der Patientin werden Eizellen vom Eierstock durch transvaginale oder laparoskopische Punktion gewonnen, mit speziell aufbereiteter frischer oder tiefgefrorener Samenflüssigkeit in einem Nährmedium zusammengebracht und in einem Brutschrank inkubiert.

Indikation

(Lat. indicare anzeigen) Heilanzeige; medizinische Begründung für den Einsatz eines Behandlungsverfahrens

Inkontinenz

Unvermögen, Harn oder Stuhlgang willentlich zurückzuhalten und an einem selbstgewählten Ort zu einem selbstgewählten Zeitpunkt zu entleeren

inneres Genitale

Innere Geschlechtsorgane;
weiblich: Eierstock, Eileiter und Gebärmutter (Uterus), Scheide (Vagina)
männlich: Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Prostata (Vorsteherdrüse), Bläschendrüsen, Cowperdrüsen

interdisziplinäres Stuhltraining

Behandlungsmethode, bei der speziell geschulte Physiotherapeuten/innen und Psychologen/innen die Entspannung und Wahrnehmung des Körpers und das Stuhlgangsverhalten trainieren, um das Ausmaß einer Obstipation und/oder einer Stuhlinkontinenz zu reduzieren

intermittierend

Zeitweise aussetzend, wechselnd

Internusrelaxation

Reflektorische Entspannung des Musculus sphincter ani internus nach Dehnungsreiz der Rektumwand; fehlt bei Morbus Hirschsprung

Intestinaltrakt

Darmtrakt

intraoperativ

Während einer Operation

irreparabel

Nicht zu beheben, nicht wiederherstellbar

Ischämie

Minderdurchblutung oder fehlende Durchblutung von Körpergewebe

Isotopennephrographie

Abk. ING Nierenszintigraphie

Jejunostomie

Fistel zwischen Haut und Jejunum (oberer, zwischen Zwölffingerdarm und Ileum gelegener Dünndarmabschnitt), z.B. zur Ernährung unter Umgehung des Magens

kalibrieren

Messen im Vergleich zu einer definierten Größe; in Bezug auf eine Fistel oder den Neoanus: messen, ohne eine Erweiterung anzustreben

kardiovaskulär

Herz und Gefäße betreffend

katheterisieren

Einführen eines Katheters (speziell geformter dünner Schlauch aus Kunststoff oder Silikon) z.B. über die Harnröhre in die Harnblase, um z.B. die Blase zu entleeren

kaudal

Anatomische Lagebezeichnung: zum unteren Körperende hin gelegen (Gegensatz kranial)

kaudale Dysplasie (kaudales Regressionssyndrom)

seltenes Fehlbildungssyndrom mit Agenesie unterer Wirbelsäulenabschnitte (Lendenwirbelsäule, Kreuzbein) und der Oberschenkelknochen; Verschlussstörungen des Neuralrohrs (mit neurologischen Funktionsstörungen wie Blasenentleerungsstörung), Nierenhypoplasie und -aplasie, anorektaler Fehlbildung
Dies kann zu unterschiedlich schweren Beeinträchtigungen der Beine, des Urogenitaltrakts und des Magen-Darm-Trakts führen.

Kernspintomographie

(Auch MRT Magnetresonanztomographie oder engl. MRI magnetic resonance imaging) bildgebendes Untersuchungsverfahren, bei dem mit einem starken Magnetfeld und durch Radiowellen detaillierte Bilder des Körperinneren erzeugt werden; das Verfahren kommt ohne schädliche ionisierende Strahlen (röntgen) aus.

Kinderendokrinologie

Teilgebiet der Kinderheilkunde, das sich auf hormonell bedingte Krankheiten und Funktionsstörungen spezialisiert hat (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, Kleinwuchs)

Kindernephrologie

Teilgebiet der Kinderheilkunde, das sich auf die nicht operative Behandlung von Nierenerkrankungen spezialisiert hat (z.B. Nierenentzündung, Nierenversagen, Nierenersatztherapie Dialyse, Bluthochdruck)

Klinodakylie

Angeborene seitlich-winklige Abknickung in einem Fingerendgelenk (Begleitfehlbildung)

Kloakenekstrophie

(Vesikointestinale Fissur, OEIS-Sequenz) komplexe Form einer anorektalen Fehlbildung; die ekstrophierte Blasenschleimhaut wird durch ein ebenfalls ekstrophiertes Darmfeld in zwei Hälften geteilt. Am Darmfeld sind mindestens zwei Öffnungen zu erkennen: eine obere, durch die der Dünndarm meist rüsselförmig prolabiert, und eine untere, die in den rudimentären, blind endenden Dickdarm führt. Dazu gehören ein gespaltenes äußeres Genitale, ein gespaltenes knöchernes Becken und Begleitfehlbildungen. Die Blase und der Darm liegen offen auf der Bauchdecke. Die Kloakenexstrophie ist immer mit einer Omphalozele und einer Meningozele kombiniert.

Kloakenfehlbildung

Sonderform der anorektalen Malformation beim Mädchen: Harnröhre, Scheide und Darm münden in einen gemeinsamen Kanal am Damm

Klysma

(Syn. Klistier) Darmeinlauf; in das Rektum eingebrachte Flüssigkeit zur (End-) Darmreinigung, -entleerung

kolikartig

Anfalls- und krampfartig schmerzhaft

Kolon

Dickdarm

Kolostomie

Anlegen eines Anus praeter (künstlicher Darmausgang) am Dickdarm

kongenital

Angeboren, bei der Geburt vorhanden

Kontinenz

Fähigkeit, Stuhl beziehungsweise Urin willentlich zu halten und kontrolliert zu einer selbst gewählten Zeit und an einem selbst gewählten Ort auszuscheiden

Kontinenzorgan

Verschlussapparat des Afters, der die Kontinenz gewährleistet; er besteht aus dem Analkanal, dem M. sphincter ani internus, dem M. sphincter ani externus, der Puborectalis– und Levatormuskulatur, dem Corpus cavernosum recti (venöser Schwellkörper unter der Enddarmschleimhaut), dem Rektum, dem enterischen Nervensystem und viszeralen Nervenbahnen.

Kontrasteinlauf (KE)

Röntgen-Durchleuchtung des Dickdarms nach Einbringen eines Kontrastmittels (über den Anus)

Kontrastmittel

Medikamente, die z.B. von Röntgenstrahlen stärker oder schwächer absorbiert werden als von den benachbarten Körpergeweben; durch die Kontrastverstärkung verbessern sie die Darstellung von Hohlorganen und von Funktionen des Körpers.

Konustiefstand

Zu tiefe (zu weit kaudale) Position des Conus medullaris; kann Ausdruck einer angeborenen Fehlbildung des Rückenmarkes sein (sog. “tethered cord„), bei dem die unteren Ausläufer des Rückenmarks (filum terminale) durch Bindegewebsstränge mit der Rückenmarkshülle verwachsen sind (Begleitfehlbildung)

Koprostase

Kotstauung im Dickdarm

kranial

Anatomische Lagebezeichnung: kopfwärts gelegen (Gegensatz kaudal)

Krankengeschichte

Aufzeichnung des behandelnden Arztes über den Patienten; besteht aus Vorgeschichte (Anamnese), Aufnahmebefund, ergänzenden Befunden (z. B. Labor, Röntgen), Behandlung (z.B. Operation), Krankheitsverlauf und zusammenfassende Betrachtung (Epikrise)

Kreuzbein

S. Sakrum

Krickenbeck-Klassifikation

Aktuell gebräuchliche Einteilung der verschiedenen Formen anorektaler Fehlbildungen, ihrer Therapie und der Behandlungsergebnisse; Grundlage ist das Vorhandensein und der Verlauf einer Fistel

Kunstafter

Anus praeter; künstlicher, d.h. operativ angelegter Darmausgang, z.B. Ileostomie, Loop-Kolostomie

Kunstafterprolaps

Vorfall von Darmanteilen (meist des abführenden Schenkels) durch ein Stoma nach außen

LAARP

Laparoskopisch assistierte Anorektoplastik, z.B. für „hohe Formen“ anorektaler Fehlbildungen (siehe auch PSARP)

Labiensynechie

Verklebung der kleinen Schamlippen

Laparoskopie

„Bauchspiegelung“: endoskopische Untersuchung der Bauchhöhle

Laparotomie

Operative Eröffnung der Bauchhöhle

Latexallergie

Allergische Reaktion auf Bestandteile von Gummi/Kautschuk (z.B. OP-Handschuhe, Schnuller, Kaugummi, Luftballons); Latex-ähnliches Eiweiß kommt auch in manchen Nahrungsmitteln (z.B. Avocado, Kiwi, Banane) vor

latexfrei

Frei von Produkten, die Ursache einer Latexallergie werden oder sein können

Laxans, Laxantien

Abführmittel

Leistenhoden

Außerhalb des Hodensackes gelegener Hoden, der nicht spannungsfrei in den Hodensack verschoben werden kann

Levatormuskulatur

Linea dentata

[Lat.: gezähnelte Linie] syn. Linea pectinea; anatomische Grenze zwischen Rektum und Analkanal; hier trifft das (unverhornte) Plattenepithel (die „Haut“) des Analkanals auf die oral davon liegende dickdarmtypische Rektumschleimhaut. Die Linea dentata wird markiert durch die Basis der Analkrypten am unteren Ende der (Rektum)Schleimhautfalten.

Loop-Kolostomie

Doppelläufiges Kolostoma durch Vorlagerung einer Dickdarmschlinge vor die Haut

Loopogramm

Kolon-Kontrast-Einlauf über den abführenden Schenkel eines Anus praeter zur Darstellung des Rektumblindsackes und der Fistel zum Urogenitaltrakt; dient der Planung der operativen Korrektur einer anorektalen Fehlbildung

LWS

Abk. für Lendenwirbelsäule

MACE

Akronym für engl. Malone antegrade colonic enema; „kontinentes Spülstoma“; chirurgisch erzeugter Kanal, der es ermöglicht, Einläufe von oben anterograd in den Dickdarm zu geben, um die regelmäßige Darmentleerung zu erleichtern

Magnetresonanz­tomographie

Abk. MRT; ein (schnittbildgebendes) Verfahren zur Darstellung innerer Organe mit Hilfe von Magnetfeldern, d.h. ohne Röntgenstrahlen

Malone-Stoma

„Kontinentes Spülstoma“; ein aus der Appendix (Mitrofanoff-Prinzip) oder einem modifizierten Dünndarmsegment (Monti) gebildetes kontinentes Stoma (im Bauchnabel oder am rechten Unterbauch ausgeleitet), das inkontinenten Patienten eine antegrade, wesentlich einfachere und selbstständig durchführbare Darmspülung bzw. Harnblasenentleerung ermöglicht

Manometrie

Druckmessung

Mastdarm

Syn. Rektum; unterster Abschnitt des Dickdarms; hier wird der Kot zwischengespeichert und löst so beim Gesunden den Stuhldrang aus.

MCU

Abk. für Miktions-Cysto-Urethrogramm

Megakolon

Massive Erweiterung des Dickdarms

Megaureter

Krankhafte Erweiterung eines Harnleiters (Ureter)

Mekonium

Kindspech (intrauterin gebildeter Darminhalt), erster Stuhl während oder nach der Geburt

Mekoniumpfropfsyndrom

Enddarmverschluss beim Neugeborenen durch eingedicktes Mekonium

Menarche

Erstes Auftreten der Regelblutung, i. d. R. in der Pubertät

Meningozele

Angeborene umschriebene Spaltfehlbildung einzelner oder mehrerer Wirbelbögen und der Rückenweichteile (Muskulatur, subkutanes Fettgewebe), durch die sich Anteile der Rückenmarkshäute vorwölben; das Rückenmark selbst ist intakt. (Begleitfehlbildung)

Meteorismus

Blähsucht; übermäßige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt

MIC

Minimal invasive Chirurgie (s.u.)

Mikroben

Mikroskopisch kleine Lebewesen, v.a. Bakterien, Viren, Protozoen, Pilze (einschließlich Sporen), die als Krankheitserreger Leben und Entwicklung u. a. des Menschen beeinflussen können

Mikrokolon

Dünnes leeres Kolon (unused colon) im Kolonkontrasteinlauf bei Neu- und Frühgeborenen [z.B. bei Dünndarmatresie, bei totaler Aganglionosis koli (Zuelzer-Wilson-Syndrom)]

Miktion

Harnlassen, aktives Ausscheiden von Urin

Miktions-Cysto-Urethrographie

Abk. MCU; Darstellung der Harnblase und Harnröhre mittels Röntgendurchleuchtung nach Füllung der Harnblase mit Kontrastmittel (über einen Katheter in der Harnröhre oder mittels direkter Punktion der Blase durch die Bauchdecke); Untersuchung vor, während und nach Miktion (Harnausscheidung) z.B. zum Ausschluss oder Nachweis eines vesikoureteralen Refluxes

minimal invasive Chirurgie

Endoskopisches Operationsverfahren mit minimaler operativer Eröffnung einer Körperhöhle unter Verwendung spezieller Instrumente („Schlüsselloch-Chirurgie“): Ein Endoskop mit Videokamera und die Operationsinstrumente werden über kleine Schnitte eingeführt.

Mitrofanoff-Stoma

Mongolismus

Nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für die Trisomie 21 (Down-Syndrom), bei dem durch eine Mutation das Chromosom 21 ganz oder teilweise dreifach vorliegt, was ein charakteristisches Erscheinungsbild verursacht

Monti-Stoma

Morbus Hirschsprung

Angeborene Fehlbildung des enteralen Nervensystems mit mehr oder weniger vollständiger funktioneller Dickdarmpassagestörung, verbunden mit dem Fehlen intramuraler Ganglienzellen im untersten (am weitesten aboral) gelegenen Abschnitt des Verdauungstrakts und mit einem abnormen oder fehlenden Öffnungsreflex des M. sphincter ani internus (sog. Analsphinkterachalasie)

Motilität

Unwillkürliche, vegetativ gesteuerte Bewegungsabläufe; z.B. Peristaltik: ringförmig einschnürende Kontraktionen Wand muskulärer Hohlorgane (Speiseröhre, Magen, Darm, Harnleiter, Eileiter), die sich in eine Richtung fortsetzen und auf diese Weise dem Transport des Inhalts dienen

MR-Urographie

Darstellung der Nieren und ableitenden Harnwege durch ein MRT ggf. nach intravenöser Kontrastmittelgabe

MRT

Akronym von: Magnetresonanztomographie = Kernspintomographie; (schnitt-)bildgebendes Verfahren zur Darstellung der inneren Organe mit Hilfe von Magnetfeldern, d.h. ohne Röntgenstrahlen

Mukosa

Schleimhaut

Mukosaektropie

Ausstülpung von Darmschleimhaut am Neoanus nach außen

multifaktoriell

Durch mehrere Ursachen bedingt

Musculus puborectalis

Der vordere, vom Schambein ausgehende und um den Mastdarm herum verlaufende Teil der Levatormuskulatur; Teil der Beckenbodenmuskulatur

Musculus sphincter ani externus

Teilweise willkürlich kontrahierbarer äußerer Schließmuskel, dessen Anteile das Rektum parasagittal umgeben; Teil des Muskelkomplexes

Musculus sphincter ani internus

Eine Verdickung der unwillkürlich innervierten inneren Ringmuskulatur des Darmes am unteren Ende des Rektums, der von – ebenfalls glatten – längs verlaufenden Muskelfasern durchsetzt ist und beim Gesunden wesentlich zur Stuhlkontinenz beiträgt

Muskelkomplex

Hier: die Beckenbodenmuskulatur in Verbindung mit den äußeren Schließmuskeln

Mutation

Überbegriff für alle spontanen Veränderungen des genetischen Materials (Erbgut)

Myelomeningocele Abk. MMC

Angeborene Fehlbildung des Rückenmarks und der Wirbelsäule; schwerste und zugleich häufigste Form der angeborenen Neuralrohrdefekte: Spaltbildung mehrerer Wirbelbögen sowie von Rückenmarkshäuten und Rückenmark; immer mit Ausfall von Nervenfunktionen verbunden (Begleitfehlbildung)

Nahtdehiszenz

Auseinandergehen von Wundrändern, die zuvor durch Nähte verbunden wurden; Wundheilungsstörung

Narbenbruch

Bauchwandbruch nach Laparotomie

Neoanus

Operativ angelegte Analöffnung

Neovagina

Scheidenersatz durch nicht primär als Scheide angelegtes Gewebe, z.B. durch Haut oder durch Darmsegmente

Neuralrohrdefekt

Angeborene Spaltfehlbildung des Rückenmarks, der Rückenmarkshäute und der Wirbelsäule wegen eines ausgebliebenen oder unvollständigen Verschlusses des Neuralrohrs in der Embryonalentwicklung

neurogene Blase, neurogene Blasenentleerungsstörung

Angeborene oder erworbene, durch Schädigung von Nervenstrukturen verursachte Störung der Blasenentleerung (schlaff oder spastisch) mit unterschiedlichen urologischen Symptomen (z.B. Überlaufinkontinenz, häufiges Wasserlassen, Harndrang, Dranginkontinenz, unvollständige Blasenentleerung); kann ernsthafte Komplikationen zur Folge haben (z. B. Harnwegsinfekte, vesikoureteraler Reflux, Harnstau

Neuromodulation

Hier: Rückenmarkstimulation zur Behandlung von anders nicht zu beeinflussenden Schmerzen oder zur Aktivierung von für die Kontinenz wichtigen Muskeln über Stimulation der sie versorgenden Nerven

neuronale intestinale Dysplasie

Abk. NID; Sonderform einer angeborenen Dysganglionose;
NID Typ A: Hypoplasie der sympathischen Darminnervation (sehr selten)
NID Typ B: klinisch variables, z. T. Hirschsprung-ähnliches Krankheitsbild, histologisch gekennzeichnet durch Hyperplasie des Plexus submucosus mit Riesenganglien, heterotope Ganglienzellen und erhöhte AChE-Aktivität

Neurotransmitter

Botenstoffe, die die Erregung von einer Nervenzelle auf andere Zellen übertragen (z.B. Azetylcholin)

Nierenanomalie

Fehlbildung von Lage und Form der Niere(n)

Niereninsuffizienz

(Syn. Nierenversagen) Verschlechterung oder Verlust der Ausscheidungsfunktion der Nieren [z.B. infolge einer entzündlichen Nierenerkrankung oder einer angeborenen Strukturanomalie der Niere(n)]

Nierenszintigraphie

Auch Isotopennephrographie (Abk. ING); Untersuchung der Nierenfunktion mit einem radioaktiv markierten Medikament, das über die Nieren ausgeschieden wird; die statische Nierenszintigraphie bildet das funktionsfähige Nierenparenchym ab (Lageanomalien, Narben). Die dynamische Nierenfunktionsszintigraphie/ Nierensequenzszintigraphie erlaubt Aussagen zur (seitengetrennten) Nierenfunktion; beurteilt werden dabei die Durchblutung, Funktion und Exkretion der einzelnen Nieren(anteile).

Obstipation

Stuhlverstopfung; zu seltene und/oder unvollständige und/oder zu harte Stuhlentleerung, die mit Begleitsymptomen einhergeht

obstruktiv

„Verstopfend“, verlegend, verschließend, blockierend

Ödem

Abnorme Flüssigkeitseinlagerung in Körpergewebe

OEIS-Syndrom

Akronym von: Omphalozele-Exstrophie-Imperforate Anus-Spina bifida; (Imperforate anus = anorektale Anomalie) Syn. Kloakenekstrophie, vesikointestinale Fissur

Omphalozele

Bauchwanddefekt im Bereich des Nabelschnuransatzes; es handelt sich um eine Bauchwandhernie (= Bauchwandbruch) in die Basis des Nabelschnuransatzes hinein. Bruchinhalt ist neben Dünn- und Dickdarmschlingen immer ein Teil der Leber.

oral

Zum Mund gehörend; im Gastrointestinaltrakt anatomische Richtungsbezeichnung: zum Mund hin (Gegensatz aboral)

Ösophagus

Speiseröhre

Ösophagusatresie

Angeborener Verschluss der Speiseröhre

Osteopathie

Osteopathie umfasst manuelle (mit den Händen durchgeführte) Diagnostik und Therapie am Bewegungssystem, den inneren Organen und am Nervensystem und dient dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen. Die Therapie stellt den Abbau von Blockaden und die Wiederherstellung des Gleichgewichts aller Körpersysteme in den Mittelpunkt. Es handelt sich um eine ganzheitliche Heilmethode, die nicht primär auf die Beseitigung einzelner Symptome gerichtet ist, sondern die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert.

palpabel

Tastbar

parenteral

Unter Umgehung des Magen-Darm-Kanals; z.B. Ernährung mittels venöser Infusion

pathologisch

Krankhaft verändert

PC-Linie

Pubococcygeale Linie; eine gedachte Verbindungslinie zwischen Schambeinmitte (os pubis) und Steißbeinspitze (os coccyx) im seitlichen Röntgenbild des Beckens; entspricht der kranialen Begrenzung der Levatormuskulatur; s. Wingspread-Klassifikation

Perforation

Durchbruch, Durchbohrung

perineal

Die Dammgegend betreffend

perineale Fistel

Angeborene Verbindung zwischen Darm und Körperoberfläche, die in der Haut zwischen Analgrübchen und Genitalien, dem (Damm) mündet:
beim Mädchen ventral (vor) des Analgrübchens und dorsal (hinter) des Scheidenvorhofs;
beim Jungen kann sie vor (ventral) dem Analgrübchen gelegen sein oder im Bereich der Mittellinie des Penis bis kurz unterhalb der Eichel ziehen.

perineale Rinne

Form der anorektalen Fehlbildungen: eine von unverhornter Haut bedeckte Rinne zwischen der normal angelegten Analöffnung und dem Scheidenvorhof, sehr viel seltener am Damm eines Jungen

perinealer Kanal

Form der anorektalen Fehlbildung;. Fistel zwischen einem normal angelegten Analkanal und dem Scheidenvorhof

Perineum

S. Damm

Peristaltik

Ringförmig einschnürende Kontraktionen der Wand muskulärer Hohlorgane (Speiseröhre, Magen, Darm, Harnleiter, Eileiter), die sich in eine Richtung fortsetzen und auf diese Weise dem Transport des Inhalts dienen
hier: wellenförmig verlaufende Kontraktions- und Entspannungsphasen der Längs- und Ringmuskulatur des Darms zur Durchmischung und Weiterbeförderung des Darminhalts

Pflegegeld

Finanzielle Leistung der Pflegeversicherung an pflegebedürftige Personen, wenn sie von Angehörigen gepflegt werden

Physiotherapie

Auch Krankengymnastik; Sammelbegriff für spezifische Techniken passiver oder aktiver Bewegung zur Vorbeugung und Behandlung von Funktionseinschränkungen und -störungen

Plexus myentericus (Auerbach)

Teil des enterischen Nervensystems; Geflecht von Ganglien und Nervenfasern zwischen Ring- und Längsmuskulatur der Darmwand

Plexus submucosus (Meissner)

Teil des enterischen Nervensystems; Geflecht von Ganglien und Nervenfasern in der Submukosa (unter der Schleimhaut gelegenen Schicht) der Darmwand

posterior

Anatomische Lagebezeichnung: hinten gelegen, hinterer (Gegensatz anterior)

postoperativ

Nach einer Operation

Pouchkolon

(Engl. Pouch: Beutel, Sack); seltene Sonderform der anorektalen Fehlbildungen; der sackartig erweiterte Rektumblindsack endet oberhalb des kleinen Beckens ohne Verbindung zum Urogenitaltrakt oder zum Damm.

pränatal

Vor der Geburt, während der Schwangerschaft

präoperativ

Vor einer Operation

präsakral

Vor dem Kreuzbein (os sacrum) gelegen

Prävention

(Lat. praevenire zuvorkommen); syn. Vorbeugung; Gesamtheit aller Maßnahmen, die eine gesundheitliche Schädigung gezielt verhindern, weniger wahrscheinlich machen oder ihren Eintritt verzögern

primäre Rekonstruktion

Hier: operative Korrektur einer anorektalen Fehlbildung ohne Kunstafter

Prognose

Ärztliche Einschätzung des zu erwartenden Krankheitsverlaufs und des Behandlungsergebnisses

Proktologe

Facharzt für Erkrankungen des Enddarms

Prolaps

Unnatürlicher Vorfall eines Organs oder Organteils durch eine angeborene oder künstlich angelegte Körperöffnung

Prophylaxe

Maßnahmen zur Verhütung oder Vorbeugung von Krankheiten und zur Vermeidung von Krankheitsfolgen

Prostata

Vorsteherdrüse; den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umgebende Geschlechtsdrüse – unterhalb der Harnblase und oberhalb des Beckenbodens gelegen – (produziert einen Teil der Samenflüssigkeit); da sie unmittelbar vor dem Mastdarm liegt, ist sie von diesem aus zu tasten.

protrahierend

Anhaltend

proximal

Der Körpermitte zu gelegen bzw. dem zentralen Teil eines Körpergliedes

PSARP

Akronym von: posteriore sagittale Ano-rekto-Plastik; eine Operationsmethode zur Korrektur einer anorektalen Fehlbildung: In Bauchlage, nach Legen eines Blasenkatheters und Darstellung der Sphinktermuskulatur mit einem Muskelreizgerät werden Haut und sämtliche Muskelschichten zwischen Damm und Steißbein streng in der Mittellinie gespalten. Eine evtl. vorhandene Fistel wird von der Rektumlichtung aus versorgt, der freipräparierte Rektumblindsack falls notwendig verengt (tapering), in den von der Levatormuskulatur und dem Muskelkomplex gebildeten Trichter sowie in den äußeren Schließmuskel verlagert und in die Haut des Perineums eingenäht. Eine Eröffnung der Bauchhöhle (Laparotomie) ist in weniger als 10% notwendig.

PSARVUP

Akronym von: posteriore sagittale Ano-rekto-vagino-urethro-Plastik; Operationsmethode zur Korrektur einer Kloakenfehlbildung, bei der die PSARP um die Rekonstruktion der Harnröhre und der Vagina erweitert wird

Pseudo-Inkontinenz

Bei einer Überlaufenkopresis, Überlaufinkontinenz; scheinbaren Inkontinenz für Stuhl liegt eine starke Verstopfung vor: Das Stuhl-„Reservoir“ ist gefüllt, dünnflüssiger Stuhl läuft an eingedicktem Stuhl vorbei und kann nicht gehalten werden.

psychosozial

Das die Gesellschaft betreffende Denken, Fühlen und Verhalten eines Individuums

Puborectalis

s. Musculus puborectalis

Punktion

Entnahme von Körperflüssigkeit oder -gewebe aus Körperhöhlen oder Organen durch Einstich mit einer Hohlnadel (Punktionskanüle)

Querkolon

Syn. Colon transversum; mittlerer, frei beweglicher Teil des Dickdarms

Reflux

Rückfluss

rektal

Den Enddarm (Rektum) betreffend

rekto-urethrale Fistel

Form der anorektalen Fehlbildungen; Kommunikation (Fistel) zwischen Rektumblindsack und Harnröhre; unscharfer Begriff für zwei ARM-Formen, die sich hinsichtlich ihrer Prognose deutlich voneinander unterscheiden

rekto-urethro-bulbäre Fistel

Form der anorektalen Fehlbildungen; Kommunikation (Fistel) zwischen Rektumblindsack und der bulbären Harnröhre

rekto-urethro-prostatische Fistel

Form der anorektalen Fehlbildungen; Kommunikation (Fistel) zwischen Rektumblindsack und Harnröhre im Bereich der Prostata; häufigste ARM-Form beim Jungen

rekto-vaginale Fistel

Form der anorektalen Fehlbildungen; Kommunikation (Fistel) zwischen Rektumblindsack und Scheide (Vagina) – selten

rekto-vesikale Fistel

Form der anorektalen Fehlbildungen; Kommunikation (Fistel) zwischen Rektumblindsack und Harnblasenhals/Harnröhrenabgang

rekto-vestibuläre Fistel

Form der anorektalen Fehlbildungen; Kommunikation (Fistel) zwischen Rektumblindsack und Scheidenvorhof (Vestibulum); häufigste ARM-Form beim Mädchen

Rektosigmoid

Enddarm und Colon sigmoideum (der vor dem Enddarm gelegene Dickdarmabschnitt)

Rektoskopie

Mastdarmspiegelung, Endoskopie des Mastdarms

Rektum

Mastdarm, Enddarm

Rektumatresie

Form der anorektalen Fehlbildungen; Undurchgängigkeit des Mastdarms, z.B. durch eine Membran oder durch einen fehlenden Darmabschnitt bei normalem Analkanal (< 1 % der Patienten mit ARM)

Rektumblindsack

Der blind endende letzte Dickdarmabschnitt bei anorektaler Fehlbildung (kann je nach Fehlbildungsform Ausgangspunkt einer Kommunikation (Fistel) zum Urogenitaltrakt oder zur Haut sein.

Rektummanometrie

Druckmessung im Rektum

Rektumperforation

Lokale Wanddurchstoßung des Rektums z.B. durch Verletzung der Darmwand bei einer Endoskopie oder bei einer Biopsie; dadurch kann Darminhalt in die Umgebung des Rektums (gedeckte Perforation) oder in die freie Bauchhöhle (freie Perforation) gelangen. Die Folge ist entweder ein Abszess oder eine Bauchfellentzündung.

Rektumschleimhaut-Saug-Biopsie

Entnahme von etwa glasstecknadelkopfgroßen Gewebeproben mit einem speziellen Instrument, das Rektumschleimhaut und die darunter liegende Schicht (Submukosa) in eine Kapsel ansaugt und abtrennt

Rektumstenose

Verengung des Mastdarms

Reposition

Medizinisch: Wiedereinrichten einer Fraktur; zurückbringen eines Körperteils in seine ursprüngliche Position (z.B. bei Prolaps oder Hernie)

Resektion

Operative Entfernung eines erkrankten Organteils

Restharn

Die nach Miktion in der Harnblase verbleibende Urinmenge; kann sonographisch bestimmt werden; pathologisch sind Restharnmengen von mehr als 10% der Blasenkapazität; kann rezidivierende Harnwegsinfekte zur Folge haben

retrograde Ejakulation

Samenerguss in die Harnblase

rezidivierend

Wiederholt, erneut auftretend

Rückenmark

Der im Wirbelkanal im hinteren Anteil der Wirbelsäule verlaufende Teil des zentralen Nervensystems

Rückverlagerung des künstlichen Darmausgang

Syn. AP-Rückverlagerung, Kunstafterresektion; operative Beseitigung des künstlichen Darmasgangs (Anus praeter), indem die ausgeleiteten Darmenden wieder miteinander verbunden werden und die Bauchdecke verschlossen wird.

rudimentär

Verkümmert, unentwickelt

Sacral ratio

Quotient aus der Distanz zwischen Unterrand des Sakroiliakalgelenks und dem tiefsten Punkt des Sakrum zur Distanz zwischen Oberrand des Darmbeins und Unterrand des Ileosakralgelenks in gerader und seitlicher Ansicht im Röntgenbild; der sakrale Quotient gilt als Hinweis auf das Ausmaß einer Sakrumhypoplasie und soll eine prognostische Aussage zur späteren Stuhlkontinenz erlauben.

sakral

Zum Kreuzbein (Sakrum) gehörend

Sakralgrübchen

Grübchenförmige Hauteinziehung über dem Kreuzbein; kann eine von der Haut zum Rückenmark verlaufende Fistel markieren

Sakralnervenstimulation

Syn. sakrale Neuromodulation (SNS); Methode zur Behandlung von Inkontinenz für Stuhl und/oder Urin; über eine nahe dem Sakralmark implantierte Elektrode und einen unter die Bauchhaut implantierten Impulsgeber werden schwache elektrische Impulse an die Nervenwurzel abgegeben, die die Sphinktermuskulatur aktivieren.

Sakralnervenstimulation

syn. sakrale Neuromodulation (SNS); Methode zur Behandlung von Inkontinenz für Stuhl und/oder Urin. Über eine nahe dem Sakralmark implantierte Elektrode und einen unter die Bauchhaut implantierten Impulsgeber werden schwache elektrische Impulse an die Nervenwurzel abgegeben, die die Sphinktermuskulatur aktivieren.

Sakrum

Syn. Kreuzbein; Teil der Wirbelsäule, bestehend aus fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln, zwischen Lendenwirbelsäule und Steißbein gelegen; Teil des Beckengürtels

Sakrum-Agenesie

Angeborenes Fehlen des Sakrums (Kreuzbein) z.B. im Rahmen einer kaudalen Dysplasie; immer mit einer neurogenen Blasenentleerungsstörung verbunden (Begleitfehlbildung)

Sakrumdysplasie

Fehlbildung des Kreuzbeins (z.B. komplettes oder halbseitiges Fehlen von Kreuzbeinanteilen, Verschmelzungswirbel u. a.) (Begleitfehlbildung)

Sakrumhypoplasie

Mangelentwicklung des Kreuzbeins; kann mit einer neurogenen Blasenentleerungsstörung verbunden sein; fehlen mehr als drei Kreuzbeinwirbel, gilt die Prognose für Stuhlkontinenz als ungünstig. (Begleitfehlbildung)

Scheidenseptum

(Begleitfehlbildung) längs verlaufende Trennwand, die die Scheide ganz oder teilweise in zwei (meist asymmetrische, gelegentlich einseitig verschlossene) Hälften teilt; häufig mit Septum oder Doppelbildung der Gebärmutter verbunden; ein quer verlaufendes Scheidenseptum kann unvollständig oder vollständig verschließend sein. Ein normal angelegtes Jungfernhäutchen schließt ein queres Scheidenseptum nicht aus.

Schnellschnitt

Feingewebliche Untersuchung von Gewebsproben durch einen Pathologen während einer noch laufenden Operation; z.B. dann, wenn der weitere Verlauf der Operation vom Befund der Schnellschnittuntersuchung abhängt

Sepsis

„Blutvergiftung“; lebensbedrohliches Krankheitsbild als Reaktion auf krankmachende Keime und ihre Produkte, die aus einem Infektionsherd in den Blutstrom gelangen

SHG

Akronym von: Selbsthilfegruppe

Shunt

Operativ hergestellte Kurzschlussverbindung z.B. zwischen zwei Blutgefäßen (Dialyse-Shunt)

Skoliose

Wachstumsdeformität der Wirbelsäule mit fixierter Seitverbiegung und Drehung um die Längsachse im Krümmungsbereich; kann angeboren sein (Begleitfehlbildung), symptomatisch oder idiopathisch

Skrotum bipartitum

Angeborene Teilung des Hodensacks in zwei Hälften (Begleitfehlbildung)

somatisch

Körperlich

Sonographie

Anwendung von Ultraschall als (schnitt-)bildgebendes Verfahren zur Untersuchung z.B. innerer Organe

soziale Kontinenz

eingeschränkte Stuhl- oder Harnkontinenz, die es den Betroffenen aber durch Einsatz von Heil- und Hilfsmitteln erlaubt, ihren individuellen Aktivitäten des täglichen Lebens nachzugehen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen

spastisch

Krampfartig

Sphinkter

Schließmuskel

Sphinkterachalasie

Fehlende Erschlaffung des Schließmuskels

Sphinkterersatz

Operativer Schließmuskel„ersatz” zur Behandlung der Stuhlinkontinenz: durch körpereigene Muskeln (z.B. Grazilis-Plastik) oder durch Implantation eines künstlichen Schließmuskels

Sphinkterkomplex

Gesamtheit der Muskulatur des Beckenbodens, die an der Kontinenz beteiligt ist

Spiegelung

Spina bifida

Übergeordneter Begriff für Bogenschlussstörungen der Wirbelbögen mit oder ohne Beteiligung des Rückenmarks und seiner Hüllen

Spinalkanal

Im hinteren Anteil der Wirbelsäule gelegener Kanal, in dem das Rückenmark verläuft

SSW

Abk. für Schwangerschaftswoche

Steinschnittlage

Untersuchungs- oder Operationsposition: Rückenlage mit gespreizten, im Hüft- und Kniegelenk gebeugten Beinen

Stenose

Angeborene oder erworbene Verengung eines Körperkanals, einer Körperöffnung oder eines Blutgefäßes; i. d. R. konservativ behandelbar (z.B. durch Bougierung oder Stent)

Stoma

(Griech.: Mund) operativ hergestellte Öffnung eines Hohlorgans an der Haut, z.B. Anus praeter, Kolostoma = künstlicher Dickdarmausgang; Vesikostoma = künstlicher Blasenausgang

Stomatherapeut/in

Pflegekraft, die auf die Versorgung von Patienten mit einem Stoma spezialisiert ist

Striktur

Hochgradige erworbene (narbige) Verengung eines Körperkanals oder einer Körperöffnung; i. d. R. nur operativ zu beseitigen

Stuhlinkontinenz

Unfähigkeit, Stuhlgang oder Winde willentlich zurückzuhalten und an einem selbst gewählten Ort zur selbstgewählten Zeit abzusetzen

Stuhlkonsistenz

Grad der Stuhlfestigkeit (z.B. flüssig, weich, hart)

Stuhlprotokoll

Strukturierte tagebuchartige Notizen zur Stuhlentleerung

Stuhlschmieren

Unbemerkter Abgang kleiner Stuhlmengen nach dem Stuhlgang als Zeichen einer sensorischen Kontinenzstörung (Reize werden schlechter wahrgenommen) und/oder Folge einer gestörten Feinabdichtung

Submukosa

Gewebsschicht zwischen Schleimhaut und Muskelschicht

Symphyse

Hier: Schambeinfuge; faserknorplige Verbindung der beiden Schambeinknochen; Teil des Beckenrings

Symptom

Krankheitszeichen

Syndrom

Gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Krankheitszeichen mit vermuteter oder bekannter gleicher Ursache

Szintigraphie

Bildgebendes Verfahren mithilfe einer radioaktiv markierten Substanz, die in den Körper eingebracht wird und sich in dem zu untersuchenden Organ anreichert; dessen Lage, Größe, Form und Funktion können durch Messung der Strahlung von außen beurteilt werden (z. B. Nierenfunktionsszintigraphie)

Tanner-Stadien

Einteilung körperlicher Entwicklungsstufen während der Pubertät nach primären (Hoden) und sekundären (Schambehaarung, weibliche Brust) Geschlechtsmerkmalen

Tapering

Fakultativer OP-Schritt der PSARP: Verschmälerungsplastik des Rektums, um es den Grenzen des Muskelkomplexes anzupassen

teratogen

Fehlbildungen bewirkend, z.B. durch fruchtschädigende Umweltfaktoren

TERPT

Akronym für transanal endorectal pullthrough: transanaler endorektaler Durchzug: Operationsmethode zur Behandlung eines Morbus Hirschsprung, bei der i. d. R. ohne vorherige Anlage eines Kunstafters Präparation und Resektion des aganglionären Segments, des Übergangssegmentes und des Megakolon sowie die Anastomose zwischen normal innerviertem Kolon und dem distalen Rektum oral (oberhalb) der Linea dentata ausschließlich transanal, d.h. ohne Laparotomie erfolgt; Voraussetzung ist, dass die Grenze zwischen normal innerviertem und aganglionären bzw. hypoganglionärem Kolon zuvor bioptisch (z.B. laparoskopisch) gesichert wurde.

tethered cord

(Engl. tethered angeheftet); Anheftung des unteren (kaudalen) Endes des Rückenmarks im Spinalkanal, entweder angeboren i.S. einer Fehlbildung (Begleitanomalie) oder erworben, z.B. im Bereich einer Narbe (postoperativ); das kann das untere Ende des Rückenmarks und die Nervenwurzeln Zugkräften aussetzen, die zu neurologischen Symptomen z.B. der Harnblase, des Enddarmes oder der Beine führen können.

Thelarche

Beginn der Entwicklung der weiblichen Brustdrüse, in der Regel vor Einsetzen der Pubertät

toxisch

Gesundheitsschädigende Eigenschaft bzw. Wirkung chemischer Substanzen bzw. physikalischer Faktoren

toxisches Megakolon

Lebensbedrohliche massive Dickdarmerweiterung im Rahmen einer fulminanten Dickdarmentzündung (z.B. bei Morbus Hirschsprung) mit Überwucherung/Durchwanderung der Darmwand durch Bakterien

tracheo-ösophageale Fistel

Angeborene (Fehlbildung) oder erworbene anormale Kommunikation zwischen Luftröhre (Trachea) und Speiseröhre (Ösophagus)

transanal

Durch den Anus

Transition

Hier: Übergang von der kinder- in die erwachsenenmedizinische Betreuung

Transitzeit

Hier: Kolontransitzeit, Kolonpassagezeit: die Zeit, die der Darminhalt für den Weg durch den Dickdarm benötigt; die Passagezeit fester Substanzen wird zu ca. 90% vom Kolontransport bestimmt. Die Transportfunktion des Darms kann radiologisch ermittelt werden.

Translokation

Ortsveränderung, Versetzung (lat. locus Ort); darunter versteht man in der Genetik, dass ein Chromosomenabschnitt an eine andere Position innerhalb des Chromosomenbestandes verlagert wurde (Chromosomentranslokation). Im Extremfall kann sich ein ganzes Chromosom an ein anderes anlagern.

traumatisierend

Verletzend, psychisch belastend, bedrohend

TUM

Akronym für totale urogenitale Mobilisation: Teil der PSARVUP zur Korrektur einer Kloakenfehlbildung; nach Mobilisierung des Rektums werden Vagina und Urethra nicht getrennt, sondern gemeinsam zirkulär mobilisiert und am Damm zwischen die Schamlippen eingepflanzt.

Tumor

(Lat. tumor Schwellung, Geschwulst) Volumenzuname eines umschriebenen Gewebes/Organs unabhängig von der Ursache (Entzündung, Ödem, Neubildung)

Übergangszone

Unterschiedlich langer Darmabschnitt zwischen gesundem (normal innervierten) und aganglionärem Darm, gekennzeichnet durch einen verminderten Ganglienzellbesatz (Hypoganglionose) bei Morbus Hirschsprung

Überlaufinkontinenz

Form der Blasenentleerungsstörung mit Abgang kleinster Harnmengen aus der maximal gefüllten Harnblase (Überlaufblase); für Stuhlgang s. Pseudo-Inkontinenz

Ultrakurzes Segment

Sonderform des Morbus Hirschsprung, bei der die Aganglionose kurzstreckig auf die anorektale Zone unterhalb des Beckenbodens begrenzt ist

Ultraschall des Darmes

Sonographie, Ultraschalluntersuchung des Darmes, z.B. zum Nachweis oder Ausschluss einer Verstopfung

Ureter

Harnleiter; Verbindung zwischen Nierenbecken und Harnblase

Ureterektopie

Fehlerhaft lokalisierte Harnleitermündung (z.B. in der Harnröhre oder in der Vagina)(Begleitfehlbildung)

Urethra

Harnröhre

Urethrastenose

Harnröhrenstenose

Urethrozystoskopie

„Spiegelung“ (Endoskopie) von Harnröhre und Harnblase

Urinkontinenz

Kontinenz für Urin, Harnkontinenz, Blasenkontinenz

urodynamische Untersuchung

Untersuchung von Funktionsabläufen des (unteren) Harntrakts; die Urodynamik erfordert die Einführung eines Katheters in die Harnblase entweder über die Harnröhre oder in Kurznarkose durch die Bauchdecke. Wird die Urodynamik mit einer gleichzeitigen Röntgendurchleuchtung kombiniert, spricht man von Videourodynamik.

Uroflowmetrie

Messung des Harnflusses beim Wasserlassen (auf einer speziellen Toilette)

Urogenitaltrakt

Urostoma

Operative Verbindung harnableitender Strukturen mit der Haut (z.B. Zystostomie: Harnableitung über eine Verbindung zwischen Harnblase und Haut)

US

Abk. für Ultraschall/ Ultrasonographie

Uterus

Gebärmutter

Uterus bicornis

Formanomalie der Gebärmutter (Uterus) mit seitlichen Ausziehungen des Gebärmutterkörpers beiderseits (Begleitfehlbildung)

Uterus duplex

Formanomalie der Gebärmutter (Uterus), die sich in zwei getrennten Hälften entwickelt hat (Begleitfehlbildung)

Uterus-Anomalie, obstruktive

Sonderform einer Gebärmutterfehlbildung mit fehlendem Abfluss von Menstrualblut aus der Gebärmutter oder aus dem obstruierten Teil einer fehlgebildeten Gebärmutter (Begleitfehlbildung)

Utriculus

(lat.: kleiner Schlauch); eine Aussackung der männlichen Harnröhre auf Höhe der Vorsteherdrüse (Prostata). Mindestens ein kleines Grübchen (als embryologischer Rest der weiblichen Geschlechtsorgane) findet sich dort immer. Insbesondere bei anorektalen Malformationen kann es sich auch um einen kurzen, blind endenden Gang oder eine größere Zyste handeln.

Vagina duplex

Doppelt angelegte Scheide (extrem selten) (Begleitfehlbildung)

Vagina septa

Vaginalagenesie

Angeborenes Fehlen der Scheide (Begleitfehlbildung)

Vaginalatresie

Angeborene Fehlbildung der Scheide, mit vollständigem oder teilweisem Verschluss der Vagina (Scheidenatresie/ Atresia vaginalis). Es handelt sich um eine Hemmungsfehlbildung, die in Kombination mit einer Uterusaplasie (Fehlen der Gebärmutter) auftreten kann, z.B. auch beim Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom.

Vaginoskopie

Spiegelung (Endoskopie) der Scheide

vaskulär

Die Blutgefäße betreffend

VATER- oder VACTERL-Assoziation

Kombination von Fehlbildungen: Jeder Buchstabe steht für eine mögliche Fehlbildung, wobei die Abkürzungen sich auf die angloamerikanische Terminologie beziehen.
V = vertebral / Wirbel
A = anal / Anus
C = cardial / Herz
T = tracheal / Luftröhre
E = esophageal / Speiseröhre
R = renal / Niere
L = limb / Extremitäten

Für die Diagnose „VATER“ sollten mindestens drei schwere Fehlbildungen vorliegen.

ventral

(Lat. venter Bauch) zum Bauch gehörend; auch anatomische Lagebezeichnung: bauchwärts, nach vorne hin gelegen (Gegensatz dorsal)

vesikointestinale Fissur

schwerste und ausgeprägteste Form von Bauchwanddefekten; andere (veraltete) Bezeichnung für Kloakenekstrophie

Vesikostomie

Künstl. Harnblasenausgang, Blasenstoma; operativ angelegte äußere Blasenfistel, entweder durch Verbindung der Blasenwand mit der Haut oder durch Zwischenschaltung z.B. der Appendix (Mitrofanoff-Stoma) oder eines Darmsegmentes (Monti) oder durch Einbringen eines Katheters über eine Blasenpunktion (Katheterzystostomie)

vesikoureteraler Reflux

(Abk.VUR); (unnatürlicher) Rückfluss von Urin aus der Harnblase in den/ die Harnleiter/ Nieren; angeboren (Begleitfehlbildung) oder erworben (z.B. bei bestimmten Formen einer neurogenen Blasenentleerungsstörung)

vestibuläre Fistel

Angeborene Verbindung zwischen Rektumsblindsack und Scheidenvorhof; häufigste Form der anorektalen Fehlbildungen beim MädchenA

Vestibulum

Scheidenvorhof; seitlich und nach vorne begrenzt von den kleinen Schamlippen, zur Vagina hin durch den Hymen

Wingspread-Klassifikation

Klassifikation der ARM-Formen nach der topographischen Beziehung des Rektumblindsacks zur PC-Linie; es werden hohe, intermediäre und tiefe Formen unterschieden; heute im Wesentlichen durch die Krickenbeck-Klassifikation ersetzt.

zirkulär

Ringsherum, kreisförmig

Zuelzer-Wilson-Syndrom

Sonderform einer angeborenen Aganglionose, bei der das gesamte Kolon von der Aganglionose betroffen ist

Zyanose

„Blausucht“; bläuliche Verfärbung der Haut und der Schleimhäute wegen Sauerstoffmangel im Blut (z. B. bei bestimmten Herzfehlern)

Zystoskopie

„Spiegelung“ (endoskopische Untersuchung) der Harnblase, bei der mit einem speziellen Instrument, dem Zystoskop, Harnblase und Harnröhre untersucht werden (bei Kindern i. d. R. in Narkose, bei Erwachsenen nach Schleimhautanästhesie)